zuständen auch der autonomen Bauchorgane, zum
Beispiel bei Lampenfieber, Kopfschmerzen auf-
grund von Aufregung, Trauer, Sehnsucht, Verliebt-
heit, Angst, Wut, Freude. . .
Die kreative Leibtherapie ist auf der Grundlage der
Integrativen Therapie nach Hilarion Petzold ent-
standen und arbeitet mit Methoden und Techniken
unterschiedlicher therapeutischer und kreativer
Verfahren der humanistischen Psychologie: Zum
Beispiel Gestalttherapie, Psychodrama, Kunstthera-
pie, Musiktherapie und anderen.
Basis ist das ganzheitliche Menschenbild, das den
Menschen als Einheit von Körper, Seele und Geist
im sozialen Umfeld begreift. Kontakt zum eigenen
Selbst wird aufgebaut und gefördert, wenn der/
die KlientIn lernt, seinen/ihren Körper und damit
sich selbst auch als Leib und somit ganzheitlich
wahrzunehmen.
Ziel des Verfahrens ist eine Senkung der Muskel-
spannung unter das normale Niveau aufgrund
einer verbesserten Körperwahrnehmung. Mit der
Zeit soll die Person lernen, muskuläre Entspannung
herbeizuführen, wann immer sie dies möchte. Zu-
dem sollen durch die Entspannung der Muskulatur
auch andere Zeichen körperlicher Unruhe oder Erre-
gung reduziert werden können wie beispielsweise
Herzklopfen, Schwitzen oder Zittern. Darüber hin-
aus können Muskelverspannungen aufgespürt und
gelockert und damit Schmerzzustände verringert
werden.
Kreative Leibtherapie
In der Suchtarbeit haben wir es überwiegend mit
Menschen zu tun, die durch jahrelangen Konsum
von Suchtmitteln sich „entfremdet“ haben. Sie haben
Kontaktstörungen zu sich, zu Anderen und ihrem
Umfeld erworben und oft kein bewusstes Bild von
ihrer aktuellen Identität.
Sensibilität und Empfindungsvermögen sind wich-
tige Bestandteile der Fähigkeit, Kontakt aufzuneh-
men: Zu sich, zu seinem Körper und zu seinen Ge-
fühlen und Kontakt zur Außenwelt, zu den Dingen
und den anderen Menschen.
Es wird davon ausgegangen, dass im Leib jede
Emotion ein physisches Korrelat hat, zum Beispiel
in muskulären Verspannungen und Entspannungs-
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